Diese lange Tagestour beginnt am Talschluss des Tauferer Ahrntals in Hl. Geist. Vom Parkplatz aus führt der Forstweg zunächst eben taleinwärts. Nach der Schlüichalm zweigt der Wanderpfad links ab und verläuft entlang des kleinen Schlüttalmbaches bis zur gleichnamigen Alm. Von dort geht es mit einer leichten Steigung zur Tauernalm und anschließend steiler hinauf zur Neugersdorfer Hütte, auch Krimmler-Tauern-Hütte oder Rifugio Vetta d’Italia genannt. Diese unbewirtschaftete Hütte war einst ein Zollhaus in Grenznähe zu Österreich und wurde bis 2022 von der Guardia di Finanza genutzt. Der Blick zur imposanten Drei-Herren-Spitze (3.499 m) begleitet die Wanderer stets auf ihrem Weg.
Weiter führt die Route über den Lausitzer Höhenweg, zunächst über Steinplatten und später über einen angenehmen Pfad. An der „Teufelsstiege“ ist der Name Programm – hier sind schwindelfreie Nerven gefragt. Wenig später biegt man an einem Wegweiser links ab und folgt den rot-weißen Markierungen auf den Steinen sowie den Steinmännchen (Türmchen aus übereinander gestapelten Steinen). Der Weg führt über Blocksteine und teils versicherte, leicht ausgesetzte Felsbänder – hier ist Vorsicht geboten.
Der Gipfel des Klockerkarkopfs markiert die Grenze zwischen Südtirol (Italien) und Salzburg (Österreich). Der Gipfel hat auch historische Bedeutung: 1904 beanspruchte der Faschist Ettore Tolomei, der Erste gewesen zu sein, der den Gipfel bestiegen hatte. Er benannte ihn als „Nördlichsten Punkt Italiens“ und taufte ihn „Vetta d’Italia“, obwohl der Berg damals noch im österreichisch-ungarischen Reich lag. Tolomei wollte mit diesem italienischen Namen die Gebietsansprüche seines Landes untermauern.
Obwohl die Grenzlinie seit 1919 weiter nördlich über das schwer zugängliche westliche Zwillingsköpferl verläuft, bleibt der Berg für viele Italiener von Bedeutung. Auf dem Gipfel zeigt eine Markierung den Verlauf der Grenze, und ein Messingschild mit der Inschrift „Klockerkarkopf. Mitten in Tirol“ thront im Stein. Diese Tafel, die 2002 montiert wurde, ist das einzige, das dort oben längere Zeit überdauert hat. Das „I“, das Tolomei als Symbol für Italien hinterließ, ist mittlerweile verwittert. Weitere Beschilderungen gingen in den 80er- und 90er-Jahren im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Italienern und Südtirolern verloren. Kein prächtiges Kreuz ziert den Gipfel, sondern zwei einfache Äste, die aneinander genagelt wurden.
Das Panorama ist jedoch unübertroffen: Im Osten erhebt sich die Venediger Gruppe, im Westen glitzert das Wasser des Eissees, und im Süden thronen die Drei Herren Spitze, die Rötspitze sowie die Rieserfernergruppe.
Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem gleichen Weg bis zur Weggabelung und dann nach links zur Birnlückenhütte. Von dort führt der steile Pfad hinab ins Tal, wo man entlang des „Ahr“-Bachs talauswärts zurück zum Parkplatz gelangt.
Oberwielenbach – 57 km vom Hotel entfernt
Höhenmeter: 1480m
Länge: 21,7km
Gehzeit: ca. 9h